Das Feinstaub ABC – Definition, Quellen und die Folgen
Im Juli 2022 haben die Vereinten Nationen das Recht auf saubere Luft als Menschenrecht anerkannt. Trotzdem atmen auch heute noch 99 Prozent der Weltbevölkerung Luft ein, die nicht den Qualitätsstandards der World Health Organization (WHO) entspricht. Einer der gefährlichsten Luftschadstoffe: Feinstaub (Particulate Matter). Die teils mikroskopisch kleinen Feinstaubpartikel erreichen nahezu alle Räume und Lebensbereiche – mit massiven Auswirkungen auf die Gesundheit und die Umwelt.
Was ist Feinstaub? Definition und Klassifizierung
Feinstaub ist die Bezeichnung für ein Gemisch aus festen Partikeln und flüssigen Tröpfchen, das in der Luft vorkommt. Einige Partikel – wie Staub, Schmutz, Ruß oder Rauch – sind groß oder dunkel genug, um sie mit bloßem Auge zu erkennen, andere sind nur unter einem Elektronenmikroskop sichtbar. Feinstaubpartikel werden nach ihrer Größe klassifiziert:
Zum Vergleich: Das durchschnittliche menschliche Haar hat einen Durchmesser von ca. 70 Mikrometern.
Wie entsteht Feinstaub? Arten, Verursacher und Quellen
Feinstaub wird von natürlichen und anthropogenen Quellen freigesetzt. Feinstaubbelastung entsteht auf natürlichem Weg z. B. durch Vulkanausbrüche und Waldbrände, Bodenerosion oder die Zersetzung organischer Materialien. Menschgemachte Quellen sind unter anderem Verkehrsmittel, Verbrennungsanlagen sowie industrielle Prozesse.
- Primärer Feinstaub wird direkt an der Quelle freigesetzt, beispielsweise durch Bremsen- und Reifenabrieb von Fahrzeugen oder in Öfen und Heizungen von Gebäuden.
- Sekundärer Feinstaub entsteht durch gasförmige Vorläufersubstanzen wie Schwefel- und Stickoxide sowie Ammoniak.
Warum ist Feinstaub gefährlich? Die Folgen für Mensch und Umwelt
Feinstaubmessungen zeigen, dass insbesondere in urbanen Regionen und Industriegebieten die Feinstaubemissionen besonders hoch sind. Die Auswirkungen aber sind global. Studien schätzen, dass zwischen sieben und neun Millionen Menschen jährlich durch die Folgen schlechter Luft sterben.
Gesundheitliche Auswirkungen von Feinstaub auf den Menschen
Je kleiner die Feinstaubpartikel, desto tiefer können sie in den menschlichen Organismus eindringen und desto länger bleiben sie dort. Insbesondere ultrafeine Partikel können oft nicht mehr abgeatmet und nur schwer vom Körper bekämpft werden.
Kurzfristig (über Stunden und Tage) kann eine zu hohe Feinstaubbelastung den Blutdruck erhöhen und sich sogar auf den Blutzucker auswirken. Darüber hinaus gilt Feinstaub als Virenbeschleuniger: In Städten mit besonders hoher Luftverschmutzung wurde bereits ein Zusammenhang mit COVID-19 nachgewiesen.
Langfristig (über Monate und Jahre) kann Feinstaub sich unter anderem auf die Lunge, das Herz-Kreislaufsystem, den Stoffwechsel und das Nervensystem auswirken. Allergien, Asthma, Bluthochdruck, Diabetes, Demenz oder Lungenkrebs können die Folge sein.
Auswirkungen von Feinstaub auf die Umwelt
Feinstaub ist ähnlich klimaschädlich wie CO2, weil er als Treibhausgas wirkt oder als Vorläuferverbindung für andere Treibhausgase dienen kann. Zudem halten Feinstaubpartikel in der Luft einen Teil der Sonnenstrahlung auf der Erde zurück, was die Erderwärmung zusätzlich verstärkt.
Weltweite Maßnahmen gegen zu hohe Feinstaubbelastungen
Die globale Gefahr, die Feinstaub für die Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt darstellt, rückt immer mehr in den Fokus:
- Die WHO hat in ihren Global Air Quality Guidelines nicht nur saubere Luft zu einem grundlegenden Menschenrecht erklärt, sondern auch klare jährliche Grenzwerte für Feinstaubmessungen vorgegeben: 5 Mikrogramm bei PM2.5 und 15 Mikrogramm bei PM10.
- Mit der Euro-7-Norm werden voraussichtlich ab 2026/2027 erstmals auch Grenzwerte für den nicht abgasbezogenen Brems- und Reifenabrieb eingeführt, da dieser einer der Hauptverursacher von Feinstaub ist. Der Grenzwert betrifft dann auch Autos mit alternativen Antrieben wie bspw. E-Fahrzeuge.
- Mit der Überarbeitung der EU-Richtlinie 2008/50/EG im Jahr 2022 wurden die geltenden Grenzwerte an diejenigen der WHO angeglichen. Die neuen Grenzwerte sollen ab 2030 gelten. Der Zero Pollution Action Plan sieht zudem vor, dass die durch hohe Feinstaubkonzentrationen (PM2.5) verursachten vorzeitigen Todesfälle in Europa bis 2030 um mindestens 55 Prozent sinken, verglichen mit 2005.
Filter und Filtersysteme gegen Feinstaub: saubere Luft für alle
Eine besonders effektive Schutz- und Präventionsmaßnahme gegen Feinstaub ist moderne, umfassende Filtration. MANN+HUMMEL entwickelt seit mehr als 80 Jahren Filter, die Schadstoffe wie z. B. besonders feine Partikel zuverlässig aus der Luft entfernen, bevor sie gefährlich werden können:
Nicht erst seit der Corona-Pandemie wissen wir, wie fragil die Welt ist. Und wie wertvoll die Luft ist, die wir täglich atmen. Wir sorgen mit unseren Filtrationslösungen dafür, dass Menschen entspannt durchatmen können.